Ich weiß ja, es war nur ein Kugelstoß-Duell. Es war auch wahnsinnig spannend. Trotzdem, gebe ich ganz ehrlich zu, wurmt mich der Ausgang...
Eines vorweg: Das erste ISTAF Indoor am 1. März in der Berliner O2 World war ein echter Kracher. Tolle Stimmung, tolle Leistungen, tolle...
Es hat geklappt! Das Hallenmeeting in Karlsruhe wollte ich unbedingt gewinnen, da es der bislang bestbesetzteste Wettbewerb der Saison war. Neben dem zweimaligen Olympiasieger Tomasz Majewski aus Polen war am Samstag (1. Februar) in der Europahalle auch der amerikanische Hallenweltmeister Ryan Whiting am Start, der nach dem Wettkampf zurück in seine Heimatstadt nach Boston flog, wo er sich auf die am zweiten März-Wochenende stattfindenden Hallenweltmeisterschaften in Sopot vorbereiten will.
Gegen den Amerikaner zu stoßen, ist immer ein besonders reizvoll. Erst am Vortag hatte er in Bydgoszcz meine Weltjahresbestleitung um 27 Zentimeter auf 21,37 Meter verbessert. Das hat mich natürlich gewurmt. Entsprechend motiviert ging ich auch in den Wettkampf.
Ich erwischte auch einen Auftakt nach Maß. Gleich im ersten Versuch flog die Kugel unterstützt von dem fantastischen Publikum auf 21,33 Meter. Das war zwar keine neue Weltjahresbestleitung, doch immerhin konnte ich meine Saisonbestmarke, mit der ich zwei Tage zuvor in Düsseldorf gewann, um 27 Zentimeter steigern. Außerdem verbesserte ich den Meeting-Rekord um 20 Zentimeter. Wihting begann mit 20,35 Metern.
Nachdem der zweite Versuch ungültig war, schaffte ich im dritten Versuch 21,18. Er hätte auch zum Sieg gereicht, denn Whiting steigerte sich nur noch auf 21,01 Meter. Er wurde Zweiter vor seinem Landsmann Corey Martin mit 20,60 Meter und Majewski mit 20,50 Meter.
Mir blieb leider auch eine Steigerung versagt. Nach zwei weiteren Fehlversuchen konnte ich im letzten Versuch noch einmal 20,83 Meter vermessen lassen. Über 21,50 Meter hat's zwar wieder nicht gereicht, aber einer der Ungültigen wäre definitiv noch weiter gewesen. Trotzdem bin ich mit 21,33 Metern sehr zufrieden. Erstens wegen der Saisonbestleitung, zweitens, dass ich auch im vierten diesjährigen Wettkampf unbesiegt geblieben bin.
Am Sonntag werde ich in Rochlitz den dritten Wettkampf innerhalb von vier Tagen bestreiten. Die Reisen zwischen den Wettkämpfen sind sehr strapaziös. Trotzdem freue ich mich riesig auf Rochlitz, schließlich ist es meine Geburtsstadt. Deshalb möchte ich noch einmal richtig Aufhorchen lassen – ähnlich wie die Äthiopierin Genzebe Dibaba, die mit ihrem Hallenweltrekord von 3:55,17 Minuten über 1500 Meter für den Höhepunkt in Karlsruhe gesorgt hatte.
Euer Storli